Tipp 04/2024: Zecken – Was tun?

Das Spinnentier Zecke und was du dagegen tun kannst

Gerade im Frühjahr und Sommer, vor allem nach so milden Wintern wie heuer, findet man sie überall – in Sträuchern, Büschen, im Wald und Unterholz, aber auch auf Wiesen und Feldern – die ungeliebten Zecken. Oft herrscht der Irrglaube, dass Zecken sich von Bäumen auf Menschen fallen lassen. Das Gegenteil ist der Fall: Am liebsten halten sie sich in bodennaher Vegetation auf. Meist fängt man sich eine Zecke im Gras ein oder streift sie beim Vorbeigehen an einem Strauch ab.

Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit. Sie saugt Blut des Wirts direkt ab, dieser Blutverlust ist aber minimal und deshalb nicht relevant. Was aber zum Problem werden kann: Zecken gelten als Überträger von Krankheitserregern, welche teilweise schwere Krankheiten auslösen und langwierige Verläufe nach sich ziehen können. Die bekanntesten sind hier die Lyme-Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). 

Lyme-Borreliose:

Im Falle einer Infektion des Menschen tritt bei etwa 85% ein typischer, ringförmiger, rötlicher Hautausschlag auf. Auch das Nervensystem kann betroffen sein. Vor allem bei Kindern kann es zur Hirnhautentzündung und zu Gesichtsnervenlähmung kommen. Bei den meisten Formen führt die rechtzeitige antibiotische Behandlung zu einer anhaltenden Besserung, unbehandelt kann diese Borreliose zu langanhaltenden Beschwerden führen (Quelle: AGES).

Derzeit gibt es gegen diese Erkrankung keine Impfung. Deshalb stellen vorbeugende Maßnahmen und Wachsamkeit den besten Schutz dar:

  • gut sitzende, geschlossene Kleidung tragen; Hosenröhrchen in die Socken stecken
  • Kopfbedeckung ist empfehlenswert, gerade bei Kindern
  • eventuell Zeckenschutzmittel verwenden
  • wenn möglich Unterholz, hohes Gras, dichte Büsche, … meiden
  • abends den Körper auf mögliche Zecken absuchen (v.a. nach dem Spielen im Freien)
  • nach einem Zeckenstich die Stelle mehrere Wochen gut beobachten; bei jeglichen Veränderung oder anderen Symptomen ärztlichen Rat einholen.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis):

Hierbei handelt es sich um eine virale Erkrankung, die Erreger vermehren sich im Nervensystem. Bei etwa 10-30% der Betroffenen kommt es zu grippalen Beschwerden (Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, …). Oft klingen diese nach einigen Tagen ab. Bei einigen Betroffenen kommt es nach einer beschwerdefreien Zeit aber zu einer zweiten Krankheitsphase mit Hirnhaut- oder Hirnentzündung (starke Kopfschmerzen, Lichtscheue, Schwindel, Sprechstörungen, …). Bei sehr schweren Verläufen können Lähmungen und bleibende Behinderungen die Folge sein. Nach einem symptomatischen Ausbruch der Erkrankung gibt es keine Therapie, es können lediglich die Symptome gelindert werden.

Im Gegensatz zur Lyme-Borreliose gibt es für FSME bereits eine Impfung, welche als beste Maßnahme gilt. Zusätzlich sollten auch hier die beschriebenen vorbeugenden Maßnahmen beachtet werden.

 

Das folgende Bild zeigt, in welchen Körperregionen Zecken am ehesten stechen:

Wie entferne ich eine Zecke richtig:

  • Zecke mit spitz zulaufender Pinzette ganz vorne hautnah fassen und mit gleichmäßigem Zug herausziehen
  • in der Haut verbleibende Reste werden als Fremdkörper von selbst abgestoßen
  • kein Öl, Wachs, Klebstoff Nagellackentferner oder Ä. zum Entfernen verwenden
  • Zecke nach Entfernung in einen Klebstreifen wickeln und im Restmüll entsorgen

Treten mehrere Tage oder Wochen nach der Entfernung Krankheitszeichen auf, ist ein Arztbesuch nötig!

Mit all diesen Tipps steht einem zeckenfreien und gesunden Frühjahr und Sommer nichts mehr im Weg. 
Genießt die Zeit im Freien beim Spielen!
Liebe Grüße, Olli

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