Sicher im und am Wasser - Lass dein Kind nie aus den Augen!
Wasser zieht Kinder magisch an. Die möglichen Gefahren sind Kindern jedoch lange nicht bewusst. Das Gefahrenbewusstsein eines Kindes entwickelt sich zwar laufend, ist aber erst mit ca. 14 Jahren komplett ausgebildet. Dazu kommt eine weitere Tatsache, der man sich oft nicht bewusst ist:
Ertrinken passiert lautlos, im Gegensatz zu dem Bild, das wir aus Filmen kennen und in unseren Köpfen haben, bei dem sowohl Erwachsene als auch Kinder schreien, um Hilfe rufen und um sich schlagen. Denn genau das Gegenteil ist der Fall: Gerade Kinder gehen lautlos unter.
„Ich bin eh in der Nähe“
Praktisch alle Kinder waren zum Zeitpunkt des Ertrinkens in der Nähe von Erwachsenen, jedoch ungenügend oder gar nicht beaufsichtigt.
Wenn Kleinkinder ins Wasser fallen, halten sie nicht automatisch die Luft an. Auch sind sie bis zu einem gewissen Alter nicht in der Lage, den im Vergleich zum Körper verhältnismäßig schweren Kopf über Wasser zu halten (der sogenannte Totstellreflex lässt sie regelrecht erstarren). Deshalb können bereits wenige Zentimeter Wassertiefe zur tödlichen Gefahr werden.
Kleinkinder können innerhalb weniger Sekunden ertrinken! Eine uneingeschränkte Aufsicht ohne jegliche Ablenkung hat hier oberste Priorität! In Griffnähe sind die Kleinen am sichersten. Sprecht auch untereinander immer ab, wer gerade die Aufsichtspflicht für das Kind hat.
Maßnahmen, die helfen, Unfälle im und ums Wasser zu verhindern sind folgende:
Teiche und Pools sichern
- Biotope und Regentonnen entsprechend absichern
- Wasserflächen grundsätzlich nur an gut einsehbaren Stellen anlegen
- Wasser aus Planschbecken und anderen Gefäßen nach Gebrauch gleich ausleeren
- Unbenutzte Pools abdecken
- Bei größeren Pools Poolbeleuchtung installieren
- Keine Spielsachen oder Wasserspielzeug im Wasser lassen, dies animiert Kinder, danach zu angeln
- Stolperfallen am Beckenrand vermeiden
Bei offenen Gewässern
- Achte auf gefährliche Strömungen oder Untiefen bei natürlichen Gewässern, vor allem beim Spielen am Ufer.
- In Vorarlberg stehen viele Bäche und Flüsse in Zusammenhang mit dem Kraftwerksbetrieb: Achtung: rascher Wasseranstieg möglich.
- Prüfe vor einem Sprung ins unbekannte Gewässer immer die Stelle zuerst auf Tiefe , Felsen oder Schwemmsand und Äste.
- Luftmatratzen u. ä. sind keine Garantie gegen Ertrinken! Sie verleiten im Gegenteil dazu, sich zu weit in offene Gewässer hinaus zu bewegen.
- Achte darauf, dich und dein Kind nicht zu überschätzen – legt ausreichend Pausen ein.
Schau dir auch die Sicherheitstipps der Österreichischen Wasserrettung an. Weitere Informationen zum Thema Biotope und Pools absichern findest du auch bei Sicheres Vorarlberg.